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Rodener Gerbereien (1. Fassung; in Rodena I + II relativiert)

Die Zunft der in Roden ansässigen Gerber, auch als Lauer bezeichnet, ist im 15. Jahrhundert in Wallerfangen gegründet worden. Diese umfasste mit den Gerber, Schuhmacher, Sattler, Kürschner und Lederhändlern rund 160 Mitglieder. Dieser recht bescheidene Umfang änderte sich mit dem Bau der Festung Saarlouis und der damit einhergehenden Verlegung der Zunft am 13. Juni 1685 nach Saarlouis. Denn damit begannen die 220 Jahre (1683 bis 1904) der "Lederwarenindustrie", von der Roden oder die Stadt Saarlouis heute nur noch träumen können.

Im Gegensatz zu vielen anderen Handwerksbetrieben, die in der neuen Festungsstadt ihr Gewerbe betreiben konnten, war dies den Gerbern vor allem durch den fehlenden Platz schlicht nicht möglich. Dies führte dazu, dass diese am Ellbach eine Lohmühle sowie eine Walkmühle errichteten. Und natürlich gründeten, die nun in Roden heimischen, ursprünglich aus Wallerfangen stammenden, Gerber auch an diesem neuen Platz eine eigene Zunft. Bereits 1770 bestand diese aus 77 geprüften Gerbermeistern mit mehr als 1000 Gesellen. Ab 1789 begann die französische Revolution, von der auch Roden nicht verschont wurde. Diese brachte einmal, die durch ein Dekret der Nationalversammlung beschlossene, Auflösung der Zunftzugehörigkeit zum anderen belebte sie aber auch da Gewerbe wie nie zuvor. Als direkte Folge wuchsen die Rodener Gerbereien zu Großbetrieben, die eine nie gekannte Auftragslage vorweisen konnten. Bearbeitet wurden alle Häute des heimischen Schlachtviehs, aber auch Wildhäute vom Zebra, Büffel und anderen nicht-heimischen Tieren. Die exotischeren Häute stammten vom "Exporthaus Rautenstrauch" in Trier, das eigene Aufkäufer in Übersee beschäftigte. Die Rodener Gerber hatten in allen westeuropäischen Ländern einen exzellenten Ruf, was man heute noch aus zahllosen Quellen nachweisen kann.

Doch wieso läutete gerade die französische Revolution diesen kometenhaften Aufstieg der Rodener Gerber aus? Die Antwort lautet "Grande Armee". Denn Napoleons Armeen brauchten Riemen, Stiefel, Sattel und Zaumzeug. Und Ersatzstoffe für Leder gab es schlicht noch nicht. Wieso war aber dann gerade der Wegfall des französischen Militärs eine Katastrophe für Roden, wo doch Preußen auch zu den Militärmächten zählte?

Nun, einige Zeit übernahm Preußen tatsächlich die Bedarfsrolle Frankreichs an Leder. Doch auf Veranlassung der preußischen Forfifikation wurden 1870 viele Gebäude der Gerbereien, im Zuge der Umfeldsicherung der Festungsstadt Saarlouis, niedergerissen. Doch nicht nur diese Entscheidung allein war ausschlaggebend für den Niedergang.

Auch die wachsende Bedeutung von Bergbau und Metallindustrie, sprich der Dillinger Hütte, im Bereich der Bürgermeisterei Fraulautern, zu der damals auch Roden zählte, brachte die Gerber in Bedrängnis. Denn diese boten Arbeitsplätze mit besseren Aufstiegs- und Verdienstmöglichkeiten, was sich natürlich auch bei der Anzahl der neuen Gesellen spürbar bemerkbar machte. Ein eher "hausgemachtes" Problem war die teils veraltete und an handwerklichen Produktionsprozessen festhaltende Produktion. Sie konnte sich nicht mehr gegen günstigere Anbieter behaupten. Und so stellten nach und nach die verbliebenen Rodener Gerber ihren Betrieb ein. Die letzte Gerberei unterhielt Nicolas Cordier bis 1904.

Eine kleine Anregung als Schlusswort
Roden prägte für 220 Jahre die Gerbereiproduktion weit über das Rheingebiet hinaus. Vielleicht sollte Saarlouis dieser Tatsache soviel Aufmerksamkeit schenken, dass man den Gerbern zumindest eine Ehrentafel auf dem Marktplatz stiftet?

 

Eingeschickt von: MPG Saarlouis

 

 

 

 
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